Worauf muss man achten bei Beleuchtungsanlagen im privaten und gewerblichen Bereich

Gute Beleuchtung zeichnet sich durch folgende Merkmale (Gütemerkmale) aus:

Der Sehaufgabe angemessene Beleuchtungsstärke: Sie wird wesentlich beeinflusst von den Reflexionseigenschaften der Begrenzungsflächen Wände, Decke, Fußboden.

Gleichmäßige Helligkeitsverteilung: Die Leuchtdichteunterschiede zwischen Arbeitsplatz und Umgebung sollten einerseits nicht zu groß sein (Unterschiede nicht größer als Faktor 3). Anderseits erzeugen zu geringe Unterschiede z.B. bei indirektem Licht einen monotonen Raumeindruck.

Begrenzung der Blendung: Direkte Blendung und Reflexblendung sollten vermieden werden.

Gute Farbwiedergabe und richtige Lichtfarbe: Das ist besonders wichtig in Verkaufsräumen um das Prüfen der Waren zu erleichtern.

Beleuchtungsarten

Licht überträgt Informationen auf das menschliche Auge. Es beeinflusst die Stimmung und das Wohlbefinden der Menschen und sorgt für Sicherheit zu Hause, am Arbeitsplatz und auf der Straße. Richtiges Licht führt demzufolge zu besserer Leistung, geringerer Ermüdung, weniger Fehlern und Unfällen. Nach DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichem Licht ist „Beleuchtung deshalb so auszuführen, dass sie ihre jeweilige Aufgabe erfüllt und sich harmonisch in den Raum einfügt“. Nach der Norm DIN 5035 werden drei Beleuchtungsarten unterschieden:

  • Allgemeinbeleuchtung, z.B. durch regelmäßig über die Decke verteilte Leuchten
  • Arbeitsplatzorientierte Allgemeinbeleuchtung, Ergänzung der Allgemeinbeleuchtung durch den Arbeitsplatz zugeordnetes gerichtetes Licht
  • Einzelplatzbeleuchtung zur direkten Beleuchtung einzelner Arbeitsplätze

In Wohnungen, Treppenhäuser und in gewerblich genutzten Gebäuden kommen überwiegend folgende Leuchtmittel (Lampen) zum Einsatz:

Halogenglühlampe

Die Halogenglühlampe ist eine spezielle Bauform der Glühlampen mit brillantem Licht. Da sie klein gebaut werden können, ermöglichen sie Leuchten in besonderer Bauform. Meist werden sie als Niedervolthalogenlampen mit Trafo betrieben. Die Stromversorgung erfolgt über Sicherheitskleinspannung, die kurzschlussfeste Sicherheitstransformatoren (üblich: 12 V) bereitstellen. Gemäß dem Stufenplan der Europäischen Union müssen Halogenlampen ab September 2016 mindestens der Energie-Effizienzklasse B entsprechen.

Sicherheitshinweis: Wegen der Kleinspannung ist die Isolierung der Leitungen zum Schutz gegen direktes Berühren nicht erforderlich. Kleinspannungs-Beleuchtungsanlagen mit Halogenlampen sind oft als Seilsysteme ausgeführt, die zwischen den Wänden gespannt werden. Diese Seile sollten möglichst mit Isolierschlauch überzogen werden um Kurzschlüssen vorzubeugen. Zwar ist direktes Berühren der Zuleitungen (Seile, Haltevorrichtungen etc.) wegen der niedrigen Spannung ungefährlich, doch können die hohen Ströme in den Leitungen bei Kurzschlüssen rasch zu Bränden führen. Die Leitungen sollten entsprechend dimensioniert sein und aus Gründen des Brandschutzes gegen Überstrom geschützt werden.

Glühlampen

Glühlampen (in vielen Bauformen und Leistungsstufen) zeichneten sich durch warme Lichtfarbe und gute Farbwiedergabe aus. Aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs und der starken Wärmeentwicklung (95% der Energie wird in Wärme umgewandelt), wurden sie nach einem Beschluss der Europäischen Kommission vom Markt genommen (bis Ende 2012) und sind nicht mehr zulässig, aber derzeit noch zur Beleuchtung im Einsatz.

Leuchtstofflampe

Leuchtstofflampen werden überwiegend in Stab Form mit unterschiedlichen Längen, Leistungen und Lichtfarben verwendet. Sonderausführungen gibt es auch in Ring- oder U-Form.

Vorteilhaft ist die hohe Lichtausbeute bei geringstem Energieverbrauch, jedoch können sie nur mit Hilfe von Vorschaltgeräten betrieben werden, die im einschaltaugenblick das zehnfache des Nennstrom fließt. Daher ist der Einsatz von Leuchtstofflampen nur von Vorteil, wenn Sie im Dauereinsatz betrieben werden. Die Form der Leuchtstofflampen erfordert entsprechende Gestaltung der Leuchten Körper (z.B. die weit verbreiteten Langfeldleuchten, die gut für sogenannte Lichtbänder in Bürogebäuden, Produktionsräumen etc. geeignet sind).

Kompaktleuchtstofflampen

Kompaktleuchtstofflampen sind eine Weiterentwicklung der Leuchtstofflampe. Sie werden oft als Energiesparlampe bezeichnet und ähneln in Form und Abmessungen den Glühlampen mit E-27-Sockel; innerhalb des Sockels ist das elektronische Vorschaltgerät untergebracht, sodass das Gerät wie eine herkömmliche Glühlampe in vorhandene Brennstellen (Lampenfassungen) eingeschraubt werden kann.

LED-Lampen

Licht emittierende Dioden (LED) gelten als Leuchtmittel der Zukunft, insbesondere für die Effekt- und Grundbeleuchtung für Wohnungen, Treppenhäuser bis zur kompletten Ausstattung von öffentlichen Gebäuden. LEDs sind energieeffizient, kompakt und von hoher Lebensdauer bis zu (50.000h). Es gibt sie in vielen Farben. Da sie trägheitslos steuerbar sind, können verschiedene Lichteffekte realisiert oder auch gedimmt werden.

Sicherheitsbeleuchtung

Zum Schutz des Menschen bei Gefahren wird nach § 7 Abs. 4 der Arbeitsstättenverordnung eine Sicherheitsbeleuchtung gefordert, wenn bei Ausfall der Allgemeinbeleuchtung Unfallgefahr besteht. Sie soll eine sichere Orientierung beim Verlassen von Gebäuden ermöglichen. Die Arbeitsstätten-Richtlinien (ASR) fordern Sicherheitsbeleuchtung für Rettungswege in Arbeits- und Lageräumen mit mehr als 2000 m² Grundfläche, in Arbeitsräumen ohne Fenster und Oberlichter sowie für Arbeitsplätze mit besonderer Gefährdung.

Beim Errichten einer Sicherheitsbeleuchtung müssen sowohl der Planer als auch der Elektroinstallateur die allgemeinen Anforderungen nach DIN VDE 0100-560 Errichten von Niederspannungsanlagen: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Einrichtungen für Sicherheitszwecke, die elektrotechnischen Anforderungen nach DIN VDE 0108 Sicherheitsbeleuchtungsanlagen und die lichttechnischen Anforderungen nach DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichen Licht beachten.

Für den Betrieb einer Sicherheitsbeleuchtung ist eine von der normalen Stromversorgung unabhängige Ersatzstromquelle notwendig. Das sind hauptsächlich Akkumulatoren Anlagen. Möglich sind auch Ersatzstromversorgungsaggregate oder Sondernetze. Rettungszeichenleuchten sind so anzuordnen, dass sie von jedem Standpunkt aus den kürzesten Rettungsweg aus dem Gebäude zeigen.

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